Überraschung!

Mehmet Bal entlassen

| Ossi

Mehmet wurde heute nachmittag (27.11.02) entlassen. Der Militärstaatsanwalt des Generalstabs in Ankara hat die Ermittlung zur Anklage wegen „Distanzierung des Volkes vom Militär“ (Türkisches Strafgesetz Art. 155) abgeschlossen und entschieden, dass keine Strafverfolgung erforderlich ist. Militärstaatsanwalt Major Zekeriya Duran hat die Entscheidung mit einer vierseitigen Stellungnahme begründet. Major Zekeriya Duran weist darauf hin, dass eine … Weiterlesen

Drohende Abschiebung für kurdischen Kriegsgegner

Der Kriegsdienstverweigerer Abdulrezzak Er ist zusammen mit seiner Familie akut von der Abschiebung bedroht

| Thorsten Seel

Der Kriegsdienstverweigerer Abdulrezzak Er, seine Frau und ihre drei Kinder sind akut von der Abschiebung bedroht. Wir bitten Sie um Ihre Unterschriften zur Unterstützung des Petitionsantrages, der von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Biedenkopf zur Aussetzung der Abschiebung der Familie Er eingereicht wurde. Wie alle anderen männlichen Einwohner des kurdischen Dorfes Sohran war auch Abdulrezzak Er von … Weiterlesen

Menschenrechtswidriger Umgang mit KDVer

Mehmet Bals Haftbedingungen

| Ossi

Am 8. November haben die AnwältInnen Suna Coskun und Abdullah Öztürk Mehmet besucht. Suna berichtet, dass Mehmet sowohl an den Beinen, als auch an den Händen mit Sträflingsketten gefesselt war und diese Ketten wiederum aneinander gekettet sind. Seine Gelenke seien wund und die Ekimose des Fusstritts von vor zwei Wochen sei sehr deutlich sehen. Damit … Weiterlesen

Türkei: KDVer im Hungerstreik

Am 24. Oktober 2002 erklärte Mehmet Bal seine Verweigerung. Er entschied sich zu diesem Schritt nach 9,5 Monaten Kriegsdienst, die mit 7 Jahren Gefängnisaufenthalt unterbrochen wurden. Er wurde mit „Entfremdung des Volkes vom Militär“ und „wiederholtem Ungehorsam“ angeklagt und am 25. Oktober ins Militärgefängnis von Adana eingeliefert. Mehmet wurden gewaltsam die Haare geschnitten und man … Weiterlesen

Ein Lebensstil der Gleichheit und Hoffnung

Sommercamp jüdischer und arabischer Israelis

 273 november 2002 Jonas Lähnemann

Eine Treppe betonieren, einen Zaun ziehen, Wände neu streichen, Spielgeräte abschmirgeln und neu lackieren oder Bänke aus Baumstämmen zimmern - dies kann viel Spaß machen, wenn man dabei neue, interessante Personen kennen lernt und alte Freundinnen und Freunde wieder trifft; es kann an einem israelischen Sommertag aber auch sehr anstrengend sein. Für drei Tage fanden sich mehrere hundert arabische und jüdische Israelis zusammen, um gemeinsam an der Renovierung der Schule und dem Bau eines Spielplatzes für die Kinder eines arabischen Dorfes zu arbeiten. Weiterlesen

Alternativen zum Weltkapitalismus?

Anmerkungen zu Michael Hardt/Antonio Negri: Empire (Harvard University Press, Cambridge/Mass. 2000; 2002 ist eine deutsche Ausgabe erschienen)

 273 november 2002 Wolf-Dieter Narr

Empire, Empire. Wenn man wie ich gerade unmittelbar an der Grenze zu den USA lebt, deren Nachrichten erhält, die New York Times und andere aktuelle Informationen täglich inhaliert, kann es einem ganz schlecht werden. Im fernnahen Europa, der BRD zumal freilich gleicherweise. Weiterlesen

Ein Blick über den Rand des Plattentellers

Rap aus Westafrika: Auf Wolof gegen Hautbleichungscreme

 272 oktober 2002 Jan Dörner

CD-Player besitzen im Senegal nur wenige. Wer gehört werden will, produziert eine Kassette. Auch Senegals Rapper tun das und führen damit kein Nischendasein auf dem dortigen Musikmarkt. Im Gegenteil – sie sind Stars. Am besten verkaufen sich Kassetten mit Mbalax, Senegals kommerzieller Popmusik. An zweiter Stelle liegen religiöse Aufnahmen: Die Reden bekannter Marabouts – muslimischer … Weiterlesen

Die UnMöglichkeit in Israel den Kriegsdienst zu verweigern

 272 oktober 2002 Jonas Laehnemann

Jonathan Ben-Artzi ist überzeugter Pazifist – er sieht Gewalt nicht als Möglichkeit Konflikte zu lösen und ist nicht bereit in einer Armee zu dienen. Über Jahre hat sich diese Überzeugung bei dem 19-jährigen entwickelt und gefestigt. Im Moment ist er für seine Ansichten inhaftiert – im Militärgefängnis. Doch nicht etwa in einem Staat mit totalitärem … Weiterlesen