Die Revolution frißt ihre Kinder

"Freie Erziehung" im Rußland vor der Oktoberrevolution

 214 dezember 1996 Frercks Hartwig-Hellstern

I.I. Gorbunov-Posadov und K. N. Ventcel sind zwei Unbekannte der vorrevolutionären russischen libertären Erziehungskritik. Welche Erscheinungsformen, Projekte und Konzepte "Freier Erziehung" gab es im vorrevolutionären Rußland über die inzwischen bereits bekannten Ansätze Tolstojs hinaus? Ließ sich die Intention, Kinder völlig von Bevormundung und Zwängen zu befreien, in eine revolutionäre Praxis umsetzen? Vom Autor erschienen in GWR 207 und 204 bereits Artikel zu Schulkritik und Repolitisierung der Kindheit. (Red.) Weiterlesen

Ein Brief von Ossi…

 214 dezember 1996 Ossi

Im Zelt von Mamak, 31. Oktober 1996 Freundinnen und Freunde, die Geschichte ist voll mit ungezählten Wanderungsbewegungen. Aber neben der größten, immer da gewesenen Bewegung, die unaufhaltsam voranschreitet und sich zur Freiheit, zu sich selbst und zum Morgen erstreckt, neben der Begeisterung und Freiwilligkeit dieser nicht räumlichen Bewegung werden die anderen stets orientierungslose Produkte des … Weiterlesen

Kriegsdienstverweigerer Osman Murat Ülke nach Freilassung aus dem Militärgefängnis zum Militärdienst gebracht

| Tony Smythe, War Resisters' International, London, Großbritannien Holger Jaenicke und Jan Brauns, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Deutschland

Ankara, 19.11.1996 Der türkische Kriegsdienstverweigerer (KDVer) Osman Murat Ülke (26) wurde heute aus dem Mamak Militärgefängnis beim Militärgericht des Großen Generalstabs in Ankara, Türkei, entlassen. Sofort nach seiner Entlassung wird er zu seiner Militäreinheit – das ist in Bileçik, Provinz Bursa – gebracht. Die türkische Kriegsdienstverweigererbewegung – und auch die internationale Delegation, die am Prozeß … Weiterlesen

Samstagsmütter: Der Schrei der Verschwundenen

Die Angehörigen der Verschwundenen werden laut

 213 november 1996 Hülya Üçpinar Übersetzung: Andreas Speck

Das "Verschwindenlassen" wird in der Türkei zunehmend zu einem Instrument der Repression - trotz aller Beteuerungen über die Verbesserung der Menschenrechtssituation von Seiten der türkischen Regierung. Die Zahlen der Verschwundenen, die vom Menschenrechtsverein dokumentiert werden, steigen in den letzten Jahren kontinuierlich an. Doch nach Jahren ohnmächtigen Schweigens machen die Angehörigen der Verschwundenen das öffentliche Schweigen jetzt zu einer Waffe der Anklage. (Red.) Weiterlesen

„Erst muß der Mensch leben, dann kann seine Ehre geschützt werden.“

Einige kritische Anmerkungen zu den jüngsten Hungerstreiks der politischen Gefangenen in der Türkei

 213 november 1996 Andreas Speck

Bereits von Mai bis Juli fand ein sogenanntes "Todesfasten" von ca. 300 politischen Gefangenen verschiedener linker Gruppierungen statt, das mit dem Tod von 12 Hungerstreikenden und einer Vereinbarung mit dem türkischen Staat endete. Die "erhungerte" Vereinbarung wird allerdings nicht eingehalten. Am 28. September, nach der Ermordung von 10 Gefangenen im Gefängnis von Diyarbakir, traten erneut 11 000 Gefangene - überwiegend aus den Reihen der PKK - in den Hungerstreik. Dieser Hungerstreik endere am 9. Oktober, wobei unklar ist, ob es konkrete Ergebnisse gab. (Red.) Weiterlesen

Freiheit für Ossi!

Türkischer Kriegsdienstverweigerer im Militärgefängnis im Hungerstreik / Prozeß am 19. November

 213 november 1996 Andreas Speck

Am 7. Oktober wurde der türkische Kriegsdienstverweigerer und Vorsitzende des Izmir Savas Karsitlari Dernegi (Vereins der KriegsgegnerInnen Izmir), Osman Murat Ülke ('Ossi'), in Izmir verhaftet. Derzeit befindet er sich im Mamak Militärgefängnis in Ankara in einer Einzelzelle im Hungerstreik. Damit spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen den türkischen AntimilitaristInnen und dem Staat zu. (Red.) Weiterlesen

Sofortige Freilassung von Osman Murat Ülke!

Türkischer Kriegsdienstverweigerer im Militärgefängnis im Hungerstreik: Internationaler Protest dringend erforderlich!

Seit dem 15. Oktober befindet sich der türkische Kriegsdienstverweigerer Osman Murat Ülke im Militärgefängnis Mamak in Ankara im Hungerstreik. Er war am 7. Oktober in Izmir verhaftet worden und wurde zunächst im Zivilgefängnis Buca in Izmir inhaftiert. Dort begann er einen Hungerstreik, um als politischer Gefangener betrachtet und zusammen mit anderen politischen Gefangenen untergebracht zu … Weiterlesen

„Ich werde dieses Protokoll nie akzeptieren, denn wir haben nichts unterzeichnet“

Wie weiter nach dem "Hungerstreik bis zum Tod" in den Gefängnissen der Türkei?

 211 september 1996 Hülya Üçpinar Übersetzung und Bearbeitung: Andreas Speck

Am 27. Juli, nach 69 Tagen Hungerstreik und 12 Toten, lenkte die türkische Regierung ein und erfüllte formal den überwiegenden Teil der Forderungen der Gefangenen. Kurz danach verschwand das Thema von den Zeitungsseiten in der BRD. Der nachfolgende Beitrag von Hülya Üçpinar, Anwältin in Izmir und Mitglied des Izmir Savas Karsitlari Dernegi (Verein der KriegsgegnerInnen Izmir) schildert die Ereignisse in Izmir nach den Vereinbarungen und stellt die Frage, was wirklich erreicht wurde durch diesen Hungerstreik bis zum Tod. (Red.) Weiterlesen