Atomenergie in Indien

Der Aufstieg Indiens zur zivil-militärischen Atommacht

 211 september 1996 Surendra Gadekar Anumukti Übersetzung: Andreas Speck

Seit der Zündung einer Atombombe (für "friedliche" Zwecke) in der Wüste von Rajasthan 1974 gilt Indien als Atomwaffenstaat. Doch Indien, das den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat, beteiligt sich nicht nur am nuklearen Wettrüsten, sondern hat auch ein ehrgeiziges "ziviles" Atomprogramm, das die gesamte Brennstoffspirale umfaßt. Doch dagegen regt sich Widerstand. (Red.) Weiterlesen

Transnationalismus neu betrachtet

Denkversuche zur Überwindung des weltweiten Systems souveräner Nationalstaaten

 211 september 1996 Lou Marin

Nach dem Zusammenbruch der staatssozialistischen Systeme in Osteuropa haben sich weltweit neue Nationalstaaten, zum Teil in blutigen Kriegen, herausgebildet. Und nicht nur in Deutschland ist es zu einer vorher kaum absehbaren Renaissance von Nationalismen, Rassismen und nationalstaatlichen Ambitionen gekommen. Wie kann diesem Trend entgegengewirkt werden? Läßt sich eine Überwindung des weltweiten Systems souveräner Nationalstaaten überhaupt vorstellen? Und welche sozialen Gruppen sollen denn die Nationalstaaten auf ihrem Vormarsch aufhalten? Der Beitrag versucht eine Weiterentwicklung der in unserer Sondernummer "75 Jahre War Resisters' International" aufgeworfenen Diskussion zu den Perspektiven transnationalen Kampfes. (Red.) Weiterlesen

Burundi: Ein ethnischer Konflikt als koloniales Erbe

Hintergründe des Hutu-Tutsi-Gegensatzes in Burundi und Rwanda

 211 september 1996 Charlie Blackfield

Seit Jahren gehen immer wieder Meldungen über brutale Konflikte zwischen Hutu und Tutsi durch die Medien. Aktuellster Anlaß dafür war der Putsch, mit dem Major Pierre Buyoya sich am 25.Juli ins burundische Präsidentenamt zurückbeförderte, das er schon einmal - von 1987 bis 1993 - innegehabt hatte. Handelt es sich wirklich um einen "Bürgerkrieg", bei dem zwei "Stämme" sich gegenseitig auszurotten versuchen - und an dem Europa völlig unschuldig ist? (Red.) Weiterlesen

Die eigentliche Herausforderung wird erst noch kommen

75 Jahre War Resisters' International (WRI)

| Devi Prasad (Übersetzung: Wolfgang Zucht)

Devi Prasad aus Indien arbeitete von 1962 bis zu Beginn der 80er Jahre als Generalsekretär der WRI im Londoner WRI-Büro. Devi Prasad wurde als 17jähriger 1938 in Tagores Kunst-Universität in Santinik-Etan als Student aufgenommen. Ab 1942 beteiligte er sich an der gegen die britische Kolonialherrschaft gerichteten "Quit- India!"-Bewegung. Von 1944 bis 1962 arbeitete er als Kunstlehrer in Gandhis "Nai-Talim"-Bewegung ("Neue Erziehung"). Der Beitrag zeichnet die Geschichte der WRI aus dem Blick eines Insiders, aber auch dem kritischen Blick eines Inders, nach. (Red.) Weiterlesen

„Wer keinen Mut zu träumen hat, hat keine Kraft zu kämpfen“

Verdrängt der "Übergang zur Demokratie" die Utopie der gewaltfreien Revolution?

| Andreas Speck

Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre wurde in der WRI ausgiebig über das Konzept der gewaltfreien Revolution diskutiert (vgl. Artikel S. 13). Damit erweiterte sich die Perspektive vom Widerstand gegen Krieg auf die positive Utopie einer gewaltfreien Gesellschaft, die durch eine gewaltfreie Revolution Realität werden sollte. Spätestens seit dem Fall der Berliner Mauer scheint es jedoch so, als hätten utopische Konzepte einer gewaltfreien Revolution ausgedient, als wäre das westlich-parlamentarische Modell alternativlos. Hat somit die derzeitige Utopielosigkeit großer Teile der Linken auch die WRI erreicht? (Red.) Weiterlesen

„Was würde ich machen, wäre ich heute in Spanien?“

Der spanische BürgerInnenkrieg - Eine Herausforderung für die antimilitaristische Bewegung

| Xabier Agirre Aranburu Übersetzung: Gerd Büntzly

Der Krieg in Ex-Jugoslawien und der spanische BürgerInnenkrieg sind nicht direkt vergleichbar. Es gibt eine Reihe bedeutender Unterschiede zwischen Spanien 1936 und dem Bosnien von heute - in der Kultur der Länder, dem internationalen Kontext usw. Dennoch hatten beide Kriege eine einschneidende Bedeutung für die internationale pazifistische Bewegung. VertreterInnen der Friedensbewegung haben im Falle Ex-Jugoslawiens nach militärischen Interventionen gerufen, genauso wie während des spanischen BürgerInnenkrieges PazifistInnen bis hin zum damaligen Vorsitzenden der WRI ihren Pazifismus aufgegeben und eine bewaffnete Unterstützung der spanischen Republik und der AnarchistInnen gefordert haben. Im Hinblick auf heutige und zukünftige Kriege ist daher ein Blick auf die antimilitaristische Diskussion zum spanischen BürgerInnenkrieg äußerst spannend. (Red.) Weiterlesen

Liebe Leserinnen und Leser

| Red. Graswurzelrevolution und WRI-AG der FöGA

Diese Ausgabe ist der War Resisters‘ International, der Internationale der KriegsdienstgegnerInnen (WRI) aus Anlaß ihres 75jährigen Bestehens gewidmet. Die Zeitung Graswurzelrevolution und die Föderation Gewaltfreier Aktionsgruppen (FöGA) fühlen sich beide eng mit der WRI verbunden, und mit diesem Sonderheft wollen wir den Geburtstag „unserer“ Internationale nutzen, um sie und ihre Ideen bekannter zu machen. Trotz … Weiterlesen

Gewaltfreies Training im Kontext unterschiedlicher Kulturen

Die Arbeit der internationalen Arbeitsgruppe zu Gewaltfreien Trainings

Gewaltfreies Training spielte in den verschiedensten gewaltfreien Bewegungen - von der BürgerInnenrechtsbewegung in den USA der 60er Jahre bis hin zur Friedensbewegung der 80er Jahre - eine wichtige Rolle. Doch Training ist nicht gleich Training. Trainings veränderten sich sowohl im Laufe ihrer Geschichte als auch in Abhängigkeit des kulturellen Kontextes, in dem sie stattfinden. Die WRI-Arbeitsgruppe zu Gewaltfreien Trainings versucht, diesen Austausch transnational zu organisieren. (Red.) Weiterlesen

Zwischen Modernisierung und Subsistzenzwirtschaft

Indische Frauen kämpfen gegen die Macht des globalen Marktes

| Smriti Sarkar, Swadhina Übersetzung: Karin Koch

Am Beispiel Indien zeigt Smriti Sakar die zerstörerischen Auswirkungen gängiger "Entwicklungspolitik" auf, die auf Wachstum und Hochtechnologie basiert. Die Autorin, die in der indischen Frauenorganisation SWADHINA aktiv ist, geht dabei speziell auf die Situation der Frauen ein und skizziert deren mögliche Rolle, wenn es gilt, eine Gesellschaft zu schaffen, die an menschlichen Grundbedürfnissen und Unabhängigkeit orientiert ist. (Red.) Weiterlesen