„Es liegt nicht in der Natur des Menschen, dass manche kommandieren und manche gehorchen“

Über Staatsverhinderung, Chorsingen und den erbärmlichen Zustand der Gegenwart. Ein Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler Rüdiger Haude

 418 april 2017

Dr. phil. Rüdiger Haude ist Kultursoziologe und Historiker. Er lehrt "Historisch orientierte Kulturwissenschaften" am Historischen Institut der RWTH Aachen. Die Leserinnen und Leser der Graswurzelrevolution kennen ihn durch viele Artikel, die er in den letzten Jahren für die GWR geschrieben hat. Am 10. Februar 2017 wurde er im Studio des Medienforums Münster von GWR-Redakteur Bernd Drücke interviewt. Die einstündige Radio Graswurzelrevolution-Sendung wurde kurz darauf im Bürgerfunk auf Antenne Münster (95,4 MHz) ausgestrahlt. Wir veröffentlichen eine redaktionell überarbeitete Druckversion. (GWR-Red.) Weiterlesen

„Anarchismus – eine Philosophie des Friedens“

Ein Interview mit dem Filmemacher Peter Lilienthal

 296 februar 2005 Interview: Bernd Drücke

Der Regisseur und Autor Peter Lilienthal lebt in München. Geboren am 27.11.1929 in Berlin, Vater Bühnenbildner, verwandt mit dem Flugpionier Otto Lilienthal. 1939 Emigration der Familie nach Montevideo (Uruguay), um der Verfolgung durch die Nazis zu entgehen. Seine Mutter betrieb ein Hotel, in dem viele europäische EmigrantInnen wohnten, die er als seine ersten Lehrer bezeichnet. Abitur. Drei Jahre als Bankangestellter tätig. Erste Filmversuche als Mitglied eines Filmclubs. 1954 dreimonatiger Aufenthalt in Berlin. 1956 Stipendium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1959 bis 1961 Regie- und Produktionsassistenz, 1961 bis 1964 Regisseur beim Südwestfunk in Baden-Baden.1966 bis 1968 Dozent an der DFFB/Berlin.1967 erhielt er den Grimme-Preis für "Der Beginn", 1979 den 'Goldenen Bär' der Berliner Filmfestspiele für "David". Bundesfilmpreise: 1970 für die Regie von "Malatesta" (Filmband in Gold), 1976 für "Es herrscht Ruhe im Land" (Goldene Schale), 1979 für "David" (Filmband in Silber), 1980 für "Der Aufstand" (Filmband in Silber), 1983 für "Dear Mr. Wonderful" (Filmband in Gold), 1985 für "Das Autogramm" (Filmband in Silber), 1987 für "Das Schweigen des Dichters" (Filmband in Gold). Seit 1974 eigene Produktionsgesellschaft (zus. mit Norbert Kückelmann, FFAT / Film-Fernseh-Autoren-Team). Seit 1985 Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst der Akademie der Künste in Berlin. (Biografische Informationen aus: Hans G. Pflaum / Helmut H. Prinzler: "Film in der Bundesrepublik Deutschland", Inter Nationes Bonn, 1992) Zwei Jahre nach dem faschistischen Putsch in Chile wurde Lilienthals Film "Es herrscht Ruhe im Land" 1975 in Hof uraufgeführt. Er handelt von den Ereignissen nach der Niederschlagung der sozialistischen Allende-Regierung, der Schauplatz bleibt unbenannt. Er beschreibt das stumme Entsetzen, mit dem die BewohnerInnen einer Kleinstadt zunächst auf den Terror des Militärs reagieren, bevor sie ihre Kräfte zum Widerstand sammeln. Lateinamerikanische Politik wurde auch aufgegriffen in "La Victoria", 1973 in Chile gedreht. Da der Film dokumentarisches Material enthält und die DarstellerInnen zum Teil Laien sind, verfügt er über einen hohen Grad an Authentizität. Genauso wie "Der Aufstand" (1980) über die Revolution in Nicaragua und "Das Autogramm" (1984), der in einer fiktiven lateinamerikanischen Diktatur spielt - und Argentinien meint. Zur Zeit plant Peter Lilienthal einen Dokumentarfilm über Camilo Mejía, den "ersten Deserteur des 3. Golfkriegs". Lilienthals 75. Geburtstag wurde im Dezember 2004 und Januar 2005 in Münster zum Anlass genommen, ihn mit einer Gala und einer Präsentation einiger seiner Filme zu würdigen. Im Vorfeld entstand am 11. Dezember 2004 das folgende, z.T. von Volker Pade (Filmwerkstatt Münster) gefilmte Gespräch zwischen Peter Lilienthal und GWR-Redakteur Bernd Drücke. Weiterlesen

Titel

So viele Farben: Gegen Rassismus

 397 märz 2015 Bernd Drücke (GWR-Koordinationsredakteur)

…16jährige Schüler an die GWR-Redaktion: „Liebe Graswurzelrevolution, die GWR ist jugendgefährdend! Zumindest findet das die Jugendschutzsoftware an unseren Schulcomputern. Die hat mir angezeigt, dass www.graswurzel.net in ‚mindestens einen für mich…

Diskussion über die transnationale Revolution

Nach Genua und vor Davos: Bericht und subjektive Einschätzung des internationalen Treffens der Bewegung für eine andere Globalisierung in Zürich vom 15./16. September 2001

 262 oktober 2001 Fang

Gegen das Vorurteil, es sei eine Internet-Bewegung, die über ihre Ziele und Strategien nicht diskutiere, versuchten ca. 150 AktivistInnen aus der globalisierungskritischen Bewegung bei einem internationalen Treffen Mitte September in Zürich den Gegenbeweis anzutreten. Es ging um eine Lageeinschätzung nach Genua, direkt nach den Anschlägen auf die USA und vor der nächsten transnationalen Mobilisierung gegen das World Economic Forum im Februar in Davos. Die Graswurzelrevolution war explizit eingeladen worden, um auf dem Treffen die Position der gewaltfrei-libertären Aktionsgruppen deutlich zu machen. (Red. France-Sud) Weiterlesen

Bewegung lebt von Veränderung

 264 dezember 2001 Markus (GWR-MS)

…den Kundgebungsplatz durch den einzigen Einlass. Für einen Sonntagspaziergang ein schöner Ort, für die Kundgebung allerdings denkbar ungeeignet. Die VeranstalterInnen wollten auf alle Fälle in der Nähe der Bezirksregierung demonstrieren…