Nichts ist gut in Libyen!

Deutsch-französische Initiative für verstärkte EU-Militärzusammenarbeit, die britische Kritik und die Lage in Libyen

 413 november 2016 Coastliner

Der Brexit stellt einen Rückfall in nationalstaatliche Zurückgezogenheit dar. Anders als UKIP, AfD und andere rechte und neofaschistische GegnerInnen der EU kritisieren wir AnarchistInnen die EU aus herrschafts- und kapitalismuskritischer Sicht. Auch aus antimilitaristischen Erwägungen könnte bei uns ein Bedauern über den Brexit entstehen. So monierten Merkel und Hollande bereits bei ihrem Treffen Mitte September 2016, dass Großbritannien bisher alle Anstrengungen in Richtung einer EU-eigenen Armee "stets blockiert" hätte. Nunmehr durch den Brexit von solchermaßen Bremsklötzen befreit, konnten sie dem EU-Gipfel in Bratislava ein Konzept vorlegen, "wie die militärische Kooperation verstärkt werden kann, um gemeinsam schlagkräftiger zu werden". ((1)) Weiterlesen

„Das Schwert, das heilt“

Zur Kritik des Insurrektionalismus, Teil 2: Ward Churchill gegen George Lakey

 423 november 2017 N.O. Fear

Im September 2017 hatten wir in der Graswurzelrevolution Nr. 420 (S.9f.) eine Artikelserie zur gewaltfrei-anarchistischen Kritik des "Insurrektionalismus" begonnen und die Diskussion zwischen Peter Gelderloos und Gabriel Kuhn beleuchtet. In diesem 2. Teil bleiben wir in den USA. Ward Churchills These vom "Pazifismus als Pathologie" wird in Kreisen jugendlicher "InsurrektionalistInnen" von heute rezipiert. Wenig bekannt ist jedoch die Antwort des gewaltfreien US-Basisaktivisten George Lakey, die nun anlässlich dieser Rezeption in belgischen und französischen Kreisen neu veröffentlicht worden ist. (GWR-Red.) Weiterlesen

Nächte mit Johannes und die „Koffer“ voller „Briketts“

 429 mai 2018 Lou Marin

Johannes Sternstein lernte ich Anfang der Achtzigerjahre im Rahmen der gewaltfreien Aktionen der beginnenden Friedensbewegung kennen. Unsere Heidelberger gewaltfreie Aktionsgruppe ging zurück auf den Internationalen gewaltfreien Marsch für Entmilitarisierung 1980. Die GSG 1 (Gewaltfreie Stuttgarter Gruppe) wurde 1981 gegründet. Von Anfang an bestanden vielfältige Kontakte. Weiterlesen

Virtualität und Würde

 432 oktober 2018 Andreas Kemper

„Und besser als das Wort Ehre ist das Wort Menschenwürde. Dabei verschwindet der einzelne nicht so leicht aus dem Gesichtsfeld. Weiß man doch, was für ein Gesindel sich herandrängt, die Ehre eines Volkes verteidigen zu dürfen! Und wie verschwenderisch verteilen die Satten Ehre an die welche sie sättigen, selber hungernd.“ Bertolt Brecht: Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit, 1934 Weiterlesen

Foto: Klaus Blödow

„Ich brauche den Zweifel“

Ein Gespräch mit Holger Isabelle Jänicke

 432 oktober 2018 Interview: Bernd Drücke

Holger Isabelle Jänicke wurde 1962 in Lübeck geboren und ist als schwer behindertes Kind in der schwäbischen Provinz  aufgewachsen. Gegen Ende seiner Schulzeit wurde er aktiv in der Friedensbewegung. In den 1980ern engagierte er sich u.a. in der Kampagne Ziviler Ungehorsam bis zur Abrüstung in Mutlangen. In einem Interview mit GWR-Mitherausgeber Besalino erzählte er in der GWR 385 über sein Engagement im Rechtshilfebüro für Gewaltfreie Aktionen. ((1)) Daran knüpft das folgende Gespräch an, das GWR-Redakteur Bernd Drücke im Juli 2018 im Studio des Medienforums Münster mit dem Bewegungsarbeiter führte. ((2)) Holger Isabelle Jänicke ist im Vorstand des Archiv-Aktiv e.V. in Hamburg. Dort werden Dokumente, Fotos, Filme und Transparente zum gewaltfreien Widerstand gesammelt. Im Gespräch geht es um Jänickes Arbeit als Aktivist und Archivar. Außerdem um Klimawandel, Anarchismus, soziale Bewegungen und emanzipatorische Perspektiven gegen das Erstarken des Neofaschismus. (GWR-Red.) Weiterlesen