Griechenland steht am Rande des wirtschaftlichen Ruins. Obwohl dies lange bekannt ist, überschlagen sich plötzlich die Printmedien und das Land kommt seit Wochen nicht aus den Schlagzeilen: "Abgebrannt am Mittelmeer" (Zeit, 14.01.), "Sprengstoff in der Währungsunion" (FAZ, 29.01.), "Supermacht Griechenland" (junge Welt, 01.02.), "Vor dem Ruin" (Frankfurter Rundschau, 11.02.), "Europäische Schocktherapie" (Jungle World, 18.02.). Berichtet wird von schwindelerregenden Defiziten, gefälschten Statistiken, drohendem Staatsbankrott und Generalstreiks. "Die Griechen", so das in den bürgerlichen Medien vermittelte Bild, sind korrupt und faul, haben jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt, um danach ausgeruht mit 50 in Frührente zu gehen. In Erwartung rettender deutscher Steuergelder besitzen sie jetzt zusätzlich die Frechheit, gegen dringend gebotene Lohnkürzungen zu streiken. Neid-Nationalismus! Weiterlesen